Der
Schutzdienst im Hundesport ...
die wohl fordernste Ausbildung für Hund und HundeführerIn!Zu
unrecht verbinden manche HundehalterInnen den Schutzhundesport
ausschließlich mit Begriffen wie Scharfmachen, Aggression, Kampfhund und
ähnliches.
Bei richtigem Aufbau der Schutzhundeausbildung bedeutet jedoch der
Schutzdienst für den Hund:
· Förderung und kontrolliertes Ausleben seiner vorhandenen Triebanlagen
· Spiel und Kampf um die Beute
· Absolute Bereitschaft des Hundes sich seinem Menschen unterzuordnen.
In der Schutzhundeausbildung werden an HundeführerIn wie an Hund hohe
Anforderungen gestellt.
So hat der Hund gemäß Prüfungsordnung beispielsweise einen Überfall auf
seinen Hundeführer energisch abzuwehren, die Entwaffnung des
Scheintäters durch den Hundeführer aufmerksam zu überwachen,
anschließend das Abführen des Scheintäters zu eskortieren und
Fluchtversuche durch Nacheilen und Zufassen zu verhindern, einen
gestellten Scheintäter zu bewachen und wiederum dessen Flucht zu
verhindern.
Schließlich hat der Hund bei zwei Mutproben die Angriffe eines
Scheintäters (mit Schuss bzw. Stockbedrohung) energisch und sicher
abzuwehren.
Eine derartige Ausbildung des Schutzhundes erfordert sehr viel
kynologischen Sachverstand, ständig auf dem neuesten Stand zu haltendes
Wissen über hundliche Verhaltensweisen, Einfühlungsvermögen, Geduld,
Selbstdisziplin und entsprechendes Verantwortungsgefühl.
Ein Hund, der die im Schutzdienst geforderten Leistungen sicher
erbringen soll, braucht entsprechende körperliche Voraussetzungen (u.a.
muss die Mindestgröße des Hundes 45cm Widerristhöhe betragen), ein
ausgeprägtes Selbstbewusstsein, gute triebliche Veranlagungen -
insbesondere einen ausgeprägten Beutetrieb, Nervenstärke bei mittlerer
Reizschwelle, eine gewisse Härte, Mut und vor allem ein ausgeglichenes
Wesen.
Den richtigen Aufbau der Schutzarbeit erkennt man u. a. daran, dass sich
der Hund vor, während und auch nach der Schutzarbeit vom Schutzhelfer
anfassen und streicheln lässt.
Der Schutzhund ist auf den Schutzarm (als Beute) fixiert und nicht auf
den Schutzhelfer und arbeitet auch unter höchster körperlicher und
trieblicher Forderung sicher, ruhig und stressfrei in einem
ausgeglichenen Verhältnis zwischen Beute- u. Wehrverhalten ohne
erkennbares Meideverhalten. |